Eröffnung Familienstützpunkt Vorra

Gäste der Eröffnung mit Luftballons
Bildrechte Siegfried Fuchs

Seit dem 1. Dezember 2022 gibt es einen Familienstützpunkt im oberen Pegnitztal, angegliedert an das Evang. Haus für Kinder „Pfiffikus“ in Vorra. Aus nachvollziehbaren Gründen verschoben, fand die offizielle Eröffnungsfeier des dritten von insgesamt vier Familienstützpunkten im Landkreis Nürnberger Land nun in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste in den Räumen des dortigen Kinderhortes statt.

Der Landkreis Nürnberger Land nimmt seit 2019 an einem Förderprogramm des Bayer. Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales teil, u. a. zur Weiterentwicklung von Familienstützpunkten für die Schaffung eines flächendeckenden Beratungs- und Unterstützungsangebots für Familien, direkt orientiert am Bedarf der Eltern und Sorgeberechtigten (Informationen dazu unter www.nuernberger-land.de/landratsamt/ Stichwort: Familienstützpunkt). Nach den Eröffnungen in Lauf und Altdorf umfasst der dritte Stützpunkt den nordöstlichen Landkreis mit den Gemeinden Vorra, Velden, Hartenstein, Neuhaus und Kirchensittenbach, eingerichtet in der Evang. Kindertagesstätte „Pfiffikus“ in Vorra mit der offiziellen Bezeichnung „Evangelisches Haus für Kinder & Koordinierungsstelle Familienbildung und -stützpunkt“, erreichbar unter familienstuetzpunkt-vorra (at) elkb.de .
Als Hausherr und Träger der Einrichtung sah es Pfarrer Björn Schukat als Ehre an, die zahlreichen Vertreter/-innen aus Politik, den Jugendhilfeeinrichtungen, von Schule und den umliegenden Kindertagesstätten begrüßen zu dürfen. In einem kurzen Rückblick auf die Entstehung des Projektes erinnerte er an die ersten Besprechungen mit Petra Kuich, der Leiterin von „Pfiffikus“ zum Thema „Familienstützpunkt“. Nicht nur sie und der Kirchenvorstand hatten diesen Vorschlag als eine „gute Idee“ bezeichnet, sondern in Bürgermeister Volker Herzog habe man sofort einen absoluten Befürworter gefunden. Der so plötzlich und völlig überraschend Verstorbene habe immer das Wohl der Menschen in seiner Gemeinde im Blickpunkt gehabt. Dabei sei ihm Wohlergehen der Jüngsten, und dazu habe der Kindergarten gehört und alles, was damit zu tun habe, stets eine Herzensangelegenheit gewesen. Pfarrer Schukat bat deshalb darum, dass man sich „post mortem“ seiner Verdienste mit einem Augenblick der Stille erinnern wolle.

Zudem sei es David Geitner, dem ehemaligen Geschäftsführer der Trägergemeinschaft evangelischer Kindertagesstätten im Dekanat Hersbruck, zu verdanken, dass auch die finanzielle Seite auf sichere Beine gestellt werden konnte. Und letztlich, so der Redner, habe man in Sabrina Graf eine Leiterin gefunden, die sich „mit Herzblut und Engagement ans Werk gemacht“ habe. Insgesamt sei der neue Familienstützpunkt ein großer Gewinn nicht nur für den Ort, sondern für die gesamte nordöstliche Region des Landkreises; eine Anlaufstelle, die sich ganz gezielt den Bedürfnissen „von Groß und Klein“ widme. Das Projekt werde über Mittel der Staatsregierung, des Landratsamtes und über Zuschüsse der drei VG-Kommunen finanziert. Sabrina Graf sei bei der Evang. Kirche, d. h. bei dem gleichen Träger wie die Kindertagesstätte „Pfiffikus“ angestellt.

In seinem Grußwort wünschte Landrat Armin Kroder viel Erfolg bei der notwendigen Aufbauarbeit. Mit diesem bedarfsgerechten und niederschwelligen Angebot in Wohnortnähe unterstütze der Landkreis bei seinem sozialen Engagement ratsuchende Familien und Sorgeberechtigte und biete vor allem frühe Hilfe dort an, wo sich Menschen schwer tun würden. „Und sollte uns Volker Herzog vom Himmel aus zusehen, würde er sagen, dass wir alles richtig gemacht haben!“, so ein letzter Gruß an den unermüdlichen „Macher im Hintergrund“.

Dekan Tobias Schäfer würdigte das „runde Konzept, das uns allen sehr wichtig ist“. Veldens Bürgermeister Herbert Seitz hob, auch im Namen seiner anwesenden Amtskollegen Hannes Loos, Hartenstein und Thomas Prechtel, Vorra, die Bedeutung der neuen Beratungsstelle für das gesamte obere Pegnitz- und das Sittenbachtal hervor. Sie sei ein echter Bedarf und eine wichtige Ergänzung zu der bisherigen hervorragenden Arbeit „unserer Kindergärten und Jugend-Sozialarbeiterinnen an den Schulen“. Wie erste Gespräche zeigten, werde von Anfang an sehr gute Arbeit geleistet und die bestehende Vernetzung mit allen Jugendeinrichtungen im Kreis genutzt. 

Luftballons steigen vor dem Familienstützpunkt
Bildrechte Siegfried Fuchs

Im Anschluss dankten die Kita-Leiterin Petra Kuich und die neue Leiterin des Stützpunktes, Sabrina Graf, für die wohlgemeinten Glückwünsche und die „schier unglaubliche, nicht immer selbstverständliche Unterstützung“, die sie bislang erfahren durften. Beide zeigten sich sehr stolz darauf, der „3. Familienstützpunkt für den nordöstlichen Landkreis“ sein zu dürfen. Zum Schluss baten sie alle Anwesenden zu einem gemeinsamen Luftball-Start - mit aufgezeichneten Glückwünschen. Bei zwangloser Unterhaltung, vielen Info-Austausch und leckerem Fingerfoot von der Vorraer „Vogelbeere“ klang der Vormittag aus. Und am Rande der Gespräche war oft zu hören: „Hier werden Sie sicher nicht arbeitslos, Frau Graf!“ 

Text und Bild: Siegfried Fuchs, Vorra