In Grafenbuch wurde gewerkelt

Die Gruppe um Alexander Loos (vorne) beim Werkeln
Bildrechte Alexander Loos

Eine angehende Polizistin streicht einen Gruppenraum. Ein Bankangestellter pflastert einen Weg. Eine Abiturientin lasiert Türrahmen. Ein Diakon schleift Bänke. Ein Schreiner reißt eine Wand raus und ein Elektriker sortiert und beschriftet Geschirr. Ungewohnte Aufgabenbereiche für uns im Alltag der Evangelischen Jugend. Wenn junge Menschen am Werkel-Wochenende im Dekanatsjugendhaus Grafenbuch zusammenkommen, gibt es für jede helfende Hand etwas zu tun. Ungeahnte Talente kommen zum Vorschein. Junge Menschen können sich im Schonraum ausprobieren. Ihnen wird viel Verantwortung entgegengebracht und Gestaltungsfreiheit zugesprochen. Die sichtbaren Ergebnisse motivieren.

Hand anlegen beim Pflastern
Bildrechte EJ Hersbruck
Hand anlegen beim Pflastern

Das Werkel-Wochenende 2023
Auch in diesem Jahr war das Werkel-Wochenende in Grafenbuch eine gelungene Veranstaltung. 25 Ehrenamtliche der evangelischen Jugend aus den Dekanaten Altdorf, Hersbruck und Neumarkt sowie der Landjugend Alfeld, die drei Hausmeister aus Grafenbuch und die beiden Dekanatsjugendreferenten Benedikt Vogt (Altdorf) und Alexander Loos (Hersbruck) hatten viel zu tun im und am Dekanatsjugendhaus. Gartenwege wurden versetzt und die Feuertreppe hat nun einen breiten Pflasterzugang. Im Haus wurden vier Räume gestrichen und nahezu alle Lampen sind jetzt auf moderne LED-Beleuchtung umgestellt. 6 Türrahmen wurden abgeschliffen und neu gestrichen und die Bänke am Fußballfeld laden nach einer Generalsanierung zum Verweilen ein. Die Hitze sorgte für eine Nachtbaustelle unter Flutlicht, sodass auch noch Zeit zum Spielen und für eine lange Mittagspause am Samstag blieb. Mit einer Baustellenandacht und einem Abendmahlsgottesdienst erhielten die fleißigen Helfer geistige Stärkung.

Gearbeitet wurde bis in die Nacht
Bildrechte EJ Hersbruck
Gearbeitet wurde bis in die Nacht

Grafenbuch wird zu „unserem Haus“
Das Werkel-Wochenende gibt es nun schon seit über 10 Jahren. Neben einer hohen Kostenersparnis (was wir selbst schaffen, muss kein Handwerksbetrieb erledigen) schafft diese intensive Zeit eine hohe Identifikation mit dem Haus. Wer mühevoll mit dem Schleifgerät ein Stockbett über Stunden bearbeitet hat, der ärgert sich beim nächsten Besuch über jede „Liebesbotschaft“, die mit Edding dort hinterlassen wurde. Wie viel zufriedener sitzt man auf der Parkbank, die gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen aufgestellt wurde? Von irgendeinem Haus wird Grafenbuch mit jedem Jahr mehr zu „unserem Haus“. Das Werkel-Wochenende und der Adventsmarkt am Samstag vor dem ersten Advent fördern die Gemeinschaft und Kooperation der drei Dekanate. Es ist und wird zum sichtbaren Zeichen gelebten Glaubens in der Nachfolge des Jesu, der als Handwerker Glaube, Wort und Tat einhergehen lassen hat. Grafenbuch ist eine Heimat auf Zeit, ein Ort, an dem Gespräche und Diskussionen über den Gauben nicht sprichwörtlich, sondern tatsächlich zwischen Tür und Angel stattfinden. So steht die frohe Botschaft auf einem selbstgebauten Holzbrett über der Eingangstüre: Siehe, ich bin bei Euch alle Tage, bis an der Welt Ende.

Melanie Ott und Alexander Loos
Evang. Jugend Hersbruck

Fotos: EJ Hersbruck